Digitale Impulsveranstaltungen: Verwandtenpflege im Fokus

Termine

Die Verwandtenpflege ist eine spezifische Form innerhalb der vielfältigen Pflegekinderhilfe. Ein junger Mensch lebt nicht mehr bei seinen Eltern, sondern in seiner ihm verwandten oder verschwägerten Familie. Das kann sich sowohl als Chance erweisen, weil die Betreuung und Erziehung durch Andere weniger als Bruch in der eigenen Biografie erlebt wird. Es kann aber auch ein Risiko darstellen, etwa wenn die familiären Beziehungen von Belastungen geprägt sind und für Kinder und Jugendliche zu Loyalitätskonflikten führen.

Die Frage nach einem Ausbau von Verwandtenpflegeverhältnissen wird in der Fachwelt der Pflegekinderhilfe sehr unterschiedlich beantwortet. Der Bereich wird z.T. als besonders vielversprechend erkannt und fachliche Weiterentwicklungen in der Beratung, Begleitung und Unterstützung von Verwandtenpflegeverhältnissen angestoßen und implementiert. Gleichzeitig wird an anderer Stelle der Blick vorrangig auf die Risiken gerichtet und z. B. Listen mit pauschalen Ausschlusskriterien erstellt, in der Hoffnung, entsprechende Risiken zu vermeiden.

Im Rahmen der Impulsveranstaltungen laden wir dazu ein, noch einmal neu auf die Verwandtenpflege zu blicken, sich von den Perspektiven der Adressat*innen anregen zu lassen und die eigene Haltung zu reflektieren.

Die Reihe beinhaltet vier 3-stündige digitale Termine, in denen Sie mit Kolleg*innen in den Austausch gehen und gemeinsam Weiterentwicklungsideen schmieden können. Zusätzlich erhalten Sie Input über empirische Erkenntnisse und Reflexionsimpulse.

Lassen Sie uns in den Austausch kommen und gemeinsam praxistaugliche Ideen entwickeln, um die Verwandtenpflege als wichtigen Teil der Pflegekinderhilfe zu stärken!

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Die Veranstaltungen können einzeln gebucht werden.

Teilnahmegebühr: 79 EUR (pro Veranstaltung)

Impulsveranstaltung (1/4)

Oktober 2025
10:00 -13:00 Uhr (online)

Noch ganz am Anfang oder schon mittendrin? Zugänge in der Verwandtenpflege

Bei Verwandtenpflegeverhältnissen lebt ein großer Teil der jungen Menschen bereits bei ihren Verwandten, bevor es zu einer offiziellen Anerkennung kommt. Soll dieses familiale Arrangement formell anerkannt werden, geschieht dies im sogenannten ‚Nachvollzug‘. Das bedeutet – vor allem im Vergleich zu anderen Formen der Vollzeitpflege – andere Startbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen den Familien und Fachkräften.

In dieser Veranstaltung richten wir den Fokus auf das Anerkennungsverfahren, damit verbundene Kriterien, den Zugang zu einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung mit Verwandtenpflegefamilien sowie die Frage nach der Akquise in der Verwandtenpflege.

Moderation: Ina Ruchholz (Perspektive gGmbH)
Gästin: N.N.

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Impulsveranstaltung (2/4)

Januar 2026
10:00-13:00 Uhr (online)

Gleichzeitig Großeltern, Eltern und Pflegeeltern: Was brauchen verwandte Pflegepersonen?

Durch die Aufnahme eines Kindes aus der eigenen Familie verschieben sich die Rollen innerhalb eines Familiensystems: Großeltern übernehmen die Erziehungsaufgaben der Eltern und bleiben gleichzeitig Großeltern sowie Eltern ihrer Kinder. Die Familie muss sich neu strukturieren und ihre neuen Rollen ausdifferenzieren. Daraus resultiert ein besonderer Beratungsbedarf, der sich vor allem in einer Klärung der verschiedenen Rollen der Beteiligten zeigt.

Wir richten den Fokus darauf, wie Fachkräfte diesen Bedarf decken können und welche Unterstützung verwandte Pflegepersonen darüber hinaus als hilfreich bewerten.

Moderation: Ina Ruchholz (Perspektive gGmbH)
Gästin: N.N.

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Impulsveranstaltung (3/4)

April 2026
10:00-13:00 Uhr (online)

Wer beteiligt hier eigentlich wen? Beteiligung in der Verwandtenpflege.

Während in der Vollzeitpflege immerhin die Pflegeeltern oft aktiv an der Hilfeplanung beteiligt werden, ist dies bei verwandten Pflegepersonen nicht die Regel. Fachkräfte beschreiben, dass sie bei den Familien „keinen Fuß in die Tür kriegen“ und den Eindruck haben, dass Vieles ohne ihr Wissen läuft. Auch die Beteiligung der jungen Menschen gestalte sich schwierig.

In dieser Impulsveranstaltung richten wir den Blick auf die Voraussetzungen von Beteiligung, konkrete Methoden sowie die Reflexion der eigenen Rolle und Haltung – entlang der Frage, wer wen eigentlich woran in Verwandtenpflegeverhältnissen beteiligt.

Moderation: Ina Ruchholz (Perspektive gGmbH)
Gästin: N.N.

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Impulsveranstaltung (4/4)

Ende Juni 2026
10:00-13:00 Uhr (online)

Unter dem Radar: Eltern in der Verwandtenpflege

Die Zusammenarbeit mit Eltern ist ein empirisch abgesicherter und zuweilen dennoch unterschätzter Gelingensfaktor für den Erfolg einer Erziehungshilfemaßnahme. In der Verwandtenpflege sind neben den klassischen Fragen (z.B. nach der Zuständigkeit) die familiären Beziehungen und ggf. generationalen Verstrickungen zu berücksichtigen.

In dieser Veranstaltung nehmen wir die Zusammenarbeit mit der Personengruppe in den Blick, die auch heute noch zu oft „hinten runterfällt“ und suchen konkrete Antworten darauf, wie ein Umgang mit den von Fachkräften vermuteten „heimlichen“ Besuchskontakten aussehen kann.

Moderation: Ina Ruchholz (Perspektive gGmbH)
Gästin: N.N.

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